Beschwörungen

- die Anwendungsroutine

 

Beschwörungen sind relativ träge. Das fängt schon damit an, daß die Prozedur über 2 Runden geht. Am Anfang ist immer das Gebet. Bestätigen die Götter die Bitte um Unterstützung, ist dies durch ein leichtes Beben der Erde zu verspüren. Das ist umso stärker, je mehr die Götter Hilfe zusagen. Leider wird dadurch auch die Umwelt informiert. Ein weiterer Grund, sehr vorsichtig mit Beschwörungen umzugehen. Der Ablauf nun im Einzelnen:


Handlung 1. Runde Beispiel
1. Gebet sprechen Ich bete für den Spruch Wuchern - MW 2, 4 Würfe (1,4,3,2) = 3 Erfolge - die Erde bebt 3 mal.
Erklärung:

Die Beispielperson hat 4 auf der Eigenschaft Erdheiligkeit und eine Erfahrung von 2 für die Beschwörung Wuchern. Damit hat sie keinen Abzug bei Gebet und Spruch und darf mit 4 Würfeln würfeln. Jeder Spruch hat einen speziellen Wert für das Gebet - in diesem Falle 2.

Will man nach dem Gebet einen anderen Spruch machen, muß man in der nächsten Runde wieder mit dem Gebet anfangen. Die Anzahl der Würfel, die den erforderlichen Mindestwurf (MW) erreicht haben, stellen die Unterstützung dar, die die Götter gewähren. In diesem Falle ist die Unterstützung 3 schon recht gut.

Mißerfolg: Hat ein Gebet 0 Erfolge heißt das, die Götter verweigern für das Vorhaben ihre Zustimmung! Dieser offensichtliche Vertrauensverlust führt dazu, daß der Sprecher den nächsten Wurf auf Erdheiligkeit (egal ob Gebet oder Spruch) nur noch mit der Hälfte (aufgerundet) seiner Würfel durchführen darf. Zieht er eine Beschwörung gegen den Willen des Gottes durch, wird zusätzlich zur Würfelreduzierung noch der errechnete Eigenschaden verdoppelt (d.h. erst werden die Erfolge dazu gerechnet, dann das ganze *2 genommen).

   
Handlung 2. Runde Beispiel
2. Ich spreche Beschwörung auf Gebiet Ein Waldstück mit 3 Keilern
Erklärung: In Runde 2 muß man nun entscheiden, ob man die Beschwörung durchführen will oder nicht. Wenn ja, legt man einen Punkt fest, der der Mittelpunkt der Beschwörung werden soll. Er muß für den Sprecher in diesem Augenblick mit sichtbar sein. Befinden sich befreundete Charaktere im Nahkampf mit Wesen die im Zielgebiet liegen, werden auch diese getroffen. Beschwörungen lassen sich nicht exakt eingrenzen. Sie sind schließlich "natürliche" Erscheinungen.
   
Handlung 2. Runde Beispiel
3. Würfeln der Beschwörung Bei MW=3 mit 4 Würfeln (4,2,3,1) = 2 Erfolge
   
Erklärung:

Auch hier wird nach dem normalen Mindestwurfprinzip über Erfolg und Mißerfolg entschieden. Der erste Erfolg erzeugt die Beschwörung, jeder weitere verstärkt sie. Der Sprecher hat dabei die Wahl, mit den zusätzlichen Erfolgen entweder:

- den Schaden zu steigern (pro zusätzlichen Erfolg +2SP)
- den Zielbereich zu vergrößern (pro zusätzlichen Erfolg + ½ Grundradius)
- die Dauer zu verlängern (pro zusätzlichen Erfolg + 1 Runde)

Alle zusätzlichen Erfolge einer Beschwörung müssen allerdings auf gleiche Weise eingesetzt werden! Wählt der Sprecher die Verlängerung der Dauer, wird der Wirkungsradius halbiert. Die Auswirkungen (Schadenspunkte, Sprucheffekte) treten auch in den nächsten Runden ein. Betroffene Wesen können jede Runde auf Widerstand würfeln und Panzerungen anrechnen. Sie dürfen (und sollten) auch versuchen, daß Gebiet zu verlassen, um den Auswirkungen zu entgehen. Für die Dauer der Spruchverlängerung darf der Beschwörer nicht die Augen vom Zielgebiet abwenden, also auch nicht beten oder neue Sprüche sprechen. Tut er dies dennoch, endet die Beschwörung.

Nach Ende der Beschwörungen verschwinden die Effekte nicht sofort, sondern werden ihrem natürlichem Lauf überlassen. Z.B. Sträucher des "Dornengrab" bleiben stehen bis sie zerstört werden, aber Wasser des "Überschwemmen" versickert wieder. Gerufene Tiere können wieder das Weite suchen. Fühlen sie sich aber bedroht, werden sie sich verteidigen..

   
Handlung 2. Runde Beispiel
4. Ausführen der Handlung Das Waldstück wird von einer dichten Dornenhecke überwuchert. Alle sich im Einzugsbereich befindlichen Personen und Wesen bekommen Lebenspunkte abgezogen.
Erklärung:

Jeder Spruch hat spezifische Auswirkungen, die im einzelnen beschrieben sind. Ein Wuchern verursacht 7 Schadenspunkt. Wird für den 2. Erfolg Schadenserhöhung gewählt, kommen noch mal 2SP dazu. Alle Wesen im Zielbereich bekommen also 9 Schadenspunkte, sie haben aber noch die Möglichkeit, diese durch einen Wurf auf Widerstand zu minimieren. Der MW Abwehr liegt beim Wuchern bei 5. Jeder Erfolg der Angegriffenen senkt den persönlichen Schaden um 2. Rüstungen dürfen ebenfalls noch normal verrechnet werden.

Handlung 2. Runde Beispiel
5. Verrechnen der Spruchkosten 2 Erfolge Spruch - 3 Erfolge Gebete (auch Unterstützung genannt) = -1
Der Eigenschaden von 4SP kann also auf 2SP gesenkt werden
Erklärung:

Beschwörungen bezahlt man mit Lebensenergie. Da es sich um geistigen Schaden handelt ist es auch nicht möglich, diesen durch Rüstungen zu senken. Die Höhe des Eigenschadens wird ebenfalls bei der Spruchbeschreibung vorgegeben. Hatte ein Sprecher mehr Erfolge beim Gebet als dann beim Spruch, bekommt er auch je 2 Punkte Eigenschaden weniger. Das heißt, er hat weniger beschworen, als ihm der Gott erlaubt hatte. Wenn jedoch der Spruch mehr Erfolge hatte als das Gebet, erhöht sich der Eigenschaden je um 2. Eine Strafe dafür, das mehr beschworen wurde, als vom Gott genehmigt war.
Mathematisch formuliert sieht das ganze so aus:

Eigenschaden = Eigenschaden Spruch + 2*(Erfolge Spruch - Erfolge Gebet)

Wuchern ist der einfachste aktive Spruch und deshalb der Grundeigenschadenchaden mit 4 nicht sehr hoch. Anders sieht es da bei starken Beschwörungen aus. Versucht man einen Vulkanausbruch und hat nur 1 Unterstützung und 3 Erfolge, bekommt man ganze 19 Lebenspunkte abgezogen - da bleibt einem auch bei vormals guter Gesundheit nicht mehr viel Lebensenergie übrig.

Passive Beschwörungen werden ebenfalls in der beschriebenen Weise durchgeführt, allerdings verursachen sie keinen direkten Schaden. Da die Effektdauer unbegrenzt ist, bestimmen die zusätzlichen Erfolge die Stärke der Beschwörung (z.B. Anzahl der wachsenden Heilkräuter)

 

Achtung:

Auch wenn ein Spruch nicht gelingen sollte, wird der Eigenschaden verrechnet. Zumindest kann dann eine gute Unterstützung (Gebet) über die Traurigkeit helfen, denn diese senkt ja immerhin noch den Schaden. Tja, die Götter können launisch sein!

Für die erfolgreiche Durchführung eines Gebetes ist es wichtig, daß der Betende mental zur Ruhe kommen und die Augen schließen kann. Ist ihm dies aus irgendwelchen Gründen nicht möglich (Schlafmangel, Drogen, ...) verringert sich die Kraft seines Spruches, dh. er bekommt einen Abzug auf die Anzahl der Würfel.

Ostreich vs. Westreich
Um einen Friedensvertrag nach jahrelangem Bürgerkrieg zu erzwingen, entzogen die Götter den Nutzern der Erdheiligkeit im Westreich die Kräfte. Je weiter sich ein Beschwörer in das Westreich begibt, desto mehr Erfolge werden ihm bei Gebet und Spruch abgezogen. Im Grenzgebiet liegt der Malus bei 0 bis zur Westküste steigert er sich linear auf -12 Erfolge an.
Einen vergleichbaren Malus kann ein Spielleiter vergeben, wenn ein Nutzer der Erdheiligkeit grob gegen die Glaubensgrundsätze verstößt.

Beschwörungen machen sicher den Eindruck, ein ziemlich waghalsiges Unternehmen zu sein. Werden sie aber strategisch sinnvoll eingesetzt, kann man mit wenigen Gamschen ganze Heere in die Knie zwingen. Solange man auf Seiten des Ostreiches kämpft wird man von den verheerenden Auswirkungen der Elemente nur betroffen, wenn man zur falschen Zeit am falschen Ort ist.


Diese Seite drucken Kommentar zu dieser Seite abgeben
Weiter zu: Stärke
Geschicklichkeit
Intelligenz
Sphärenbindung
weitere Charaktereigenschaften
   
Beschwörungen - allgemeine Übersicht
Beschwörungen - geordnet nach Kategorien

Zurück per Browser oder
hier (Eigenschaftenübersicht ohne Frames!) dort (Eigenschaftenübersicht mit Frames!)